Einen kleinen Auszug daraus finden Sie unten. Viel Spaß!
Deutschland
... In der nahegelegenen Sächsischen Schweiz beziehen wir bei Bad Schandau einen Zeltplatz und werden von der widrigen Wetter-Realität eingeholt. Nachts setzt Regen ein und wir sind froh, daß unser neues Dachzelt Wind und Regen ohne Probleme trotzt. Doch gegen die kühlen Temperaturen deutlich unter 10°C hilft auch das beste Zelt nicht viel. Die Nuss-Nougat-Creme ist wenig streichzart, was Birnes Stimmung auf eine harte Probe stellt. ...
... Über die berühmte Bastei geht es am Folgetag nach Polen. Die Autobahn über Wroclaw (Breslau) und Kattowitz ist ein echtes Sahnestück. Wir erreichen Oswiecim, besser bekannt unter dem deutschen Namen Auschwitz, wo wir das ehemalige Vernichtungslager besuchen. Bei dem bedrückenden Besuch rückt das Thema Fußball ganz weit in den Hintergrund. ...
Polen
... Wir finden den Zeltplatz ohne Probleme und treffen auch die ersten (deutschen und holländischen) EM-Touristen, die auf dem Weg in die Ukraine sind. Auch wenn Krakau kein EM-Spielort ist, kann man das Fußballfieber in der Stadt deutlich spüren. Das italienische, holländische und vor allem das englische Team ist in Krakau abgestiegen und wir rennen auch fast in den englischen Mannschaftsbus, der gerade mit den Spielern vom Training ins Hotel zurückkehrt. ...
... Am Kulturpalast im Herzen der Stadt ist die Fanmeile aufgebaut, die etwa 100 000 Menschen Platz bietet. Hier pulsiert die Action. Für die nächsten Stunden genießen wir hier und in der nahegelegenen Altstadt die Stimmung, die ersten Fußballspiele und natürlich das eine oder andere polnische Bier. ...
... Posen ist die perfekte EM-Stadt. Eine sehr attraktive Altstadt, haufenweise Kneipen und schöne Plätze sind die richtige Bühne für die Fans aus Kroatien und Irland. Schon einen Tag vor dem Spiel ist die Stimmung prächtig. Zusammen mit Fans aller Lager zittern wir uns vor einem der vielen TV-Geräte zum Sieg gegen Portugal. Am folgenden Tag ist die Stimmung dann am Kochen. Zehntausende Fans aus beiden Lagern sind jetzt in der Stadt und übertreffen sich in ihrer Selbstdarstellung. Das läuft trotz hektoliterweisem Bierkonsum weitgehend fröhlich und friedlich ab. ...
Ukraine
... Auf dem Zeltplatz spreche ich den anwesenden holländischen Fans Mut zu ... in der Innenstadt fotografiere ich dann noch einmal den holländischen Bus in der Vorahnung, daß dieses Fahrzeug ja nicht mehr lange zu sehen sein könnte bei der EM. ...
... Bis in die Innenstadt von Lemberg läuft es wie geschmiert, doch dann wird der Verkehr chaotisch und große Bereiche des Zentrums sind abgesperrt. Ich überfahre scheinbar eine rote Ampel und verdanke es sicher nur dem Euro-Bonus, daß nicht das erste Bußgeld der Reise fällig ist. Als ich kurz danach nur mit Mühe der entgegenkommenden Straßenbahn ausweichen kann wird mein Geduldsfaden ziemlich rissig und bei der nächste Polizeisperre lassen wir uns nicht mehr abweisen und bestehen auf eine Weiterfahrt. Tatsächlich sind wir dann auch ganz locker fünf Minuten später am Ziel. ...
... Daß der deutsche Mannschaftsbus mit dem winkenden Oli Bierhoff kurz danach vor unseren Augen Richtung Stadion abfährt nehmen wir als Signal und steuern jetzt ebenfalls das südlich des Zentrums liegende 'Ufo' an. Auf der grünen Wiese liegt das höchst modern wirkende Stadion von Lemberg, das heute fest in deutscher Hand ist. Etwa 15000 zu 5000 ist das Verhältnis der Fans und nicht nur das Spiel sondern auch der Gesangswettbewerb geht eindeutig an unsere Farben. Viertelfinale wir kommen! ...
... Das Wetter ist schlecht, kein Mensch südlich von Lviv scheint nur einen Brocken Englisch zu sprechen. Der Tankwart nahe Ivanvo Frankivsk scheint von einem Lächeln weiter entfernt als vom Mond und den Ort Kolomyya deutet er mir nachdrücklich an nicht zu kennen, obwohl der kaum 50km entfernt liegt und 70 000 Einwohner haben soll. Er signalisiert mir relativ deutlich, daß für mich der Abgang leuchtet. ...
... War Ellie schon am Vorabend von unserem Nachtplatz begeistert, so ist sie jetzt total aus dem Häuschen. Oksana hat nette Hütten, viele Kunstwerke im Garten und vor allem Haustiere an jeder Ecke. Ellie weiß gar nicht wann und wie sie alle Tiere streicheln soll. Ausspannen hat die höchste Prio, deshalb machen wir auch nur eine kleine Tour in die sehr schönen Berge der Umgebung. Wir wollen die Kraft für den folgenden Tag sparen. ...
Moldawien
... In der Ukraine verliefen die zwei Reisewochen völlig unproblematisch, jetzt sind wir auf den kleinen Nachbarn Moldawien gespannt. Am Sonntag queren wir die Grenze, in Folge dessen ist kaum Verkehr. Die Abwicklung verläuft zügig, nur der letzte moldawische Beamte würde sich gerne noch einen Wochenendzuschlag in Form von 10,- Dollar abholen. Manchmal ist es dann doch ganz gut, wenn man die Landessprache nicht so beherrscht und immer so tun kann, als wenn man seine Anfrage nach der kleinen Extrazahlung einfach nicht verstehen würde. ...
Rumänien
... Wir verlassen Moldawien und reisen nahe Botosani nach Rumänien ein. Wir sind zurück in der EU, doch hier im Norden Rumäniens erinnert noch nicht viel daran. Die Infrastruktur ist oft bescheiden und Pferdekarren ein ständiger Begleiter auf den Straßen. ...
... War es in der Ukraine und Moldawien schwierig Zeltplätze zu finden, so ist man in Rumänien eher darauf eingestellt. Unser erster Nachtplatz nahe dem Kloster Moldovita verdient aber diesen Titel kaum. Die angeschlossene Kneipe zieht allerhand fragwürdige Gestalten an. Auf der Wiese liegt stundenlang ein sich dauerübergebender junger Mann. Vermutlich hat er bei einem Trinkspiel verloren. Auf meine besorgten Blicke hin, heißt es aber nur mit einem Lächeln, er wäre krank. ...
... Aus der Bukowina bummeln wir über den Prislop-Pass nach Maramures, wo wir bei Breb in wunderschöner Landschaft wildzelten. Eigentlich ist der Platz ein offizieller Campingplatz, aber das einsame, abgelegene Wiesenstück erinnert mehr an Wildzelten mit fließend-Wasser-Anschluß; traumhaft. ...
Slowakei
... Doch zuerst bewundern wir die großartige Burg, die zusammen mit der nahegelegenen Kathedrale als Weltkulturerbe eingestuft ist. Genauso mächtig wie das Bauwerk sind die aufkommenden Gewitterwolken. Nach tagelanger Hitze hat es sich angekündigt, irgendwann muß der Wetterumschwung kommen. Tatsächlich knallen kurz darauf mit einer Vehemenz die Blitze herunter, daß einem ganz anders wird. Mehrere Tage werden uns die gewaltigen Gewitter begleiten bevor sich die schwülheiße Luft endgültig abgekühlt hat. Parallel zu Blitz und Donner setzen starke Windböen ein, die gleich einmal dafür sorgen, daß unser Rückweg abgeschnitten ist. Ein starker Ast fällt auf die Straße und versperrt sie komplett; zum Glück wollten wir sowieso in die andere Richtung weiterfahren. ...
... Noch einmal knallt der Regen am Abend richtig herunter (ein Hoch auf unser supersolides Dachzelt), dann beruhigt sich das Wetter etwas. Wir nutzen dies aus um Touren in die Dobsinska Eishöhle (UNESCO Weltnaturerbe) zu machen und endlich auch mal im Slowakischen Paradies zu wandern. ...
Tschechien
... Alle Gruppenmitglieder im gesetzten Alter zelten wie selbstverständlich bei Wind und Wetter in ihren kleinen Zeltchen und marschieren dann auch mal so locker bei dem wirklich äußerst trüben Regenwetter auf die Schneekoppe, den immerhin höchsten Berg Tschechiens. Wir hängen uns einen Tag an die rüstigen Rentner. ...
... Der letzte Morgen in Tschechien macht uns den Abschied leicht. Nachts hat es mit schwerem Regen angefangen, der sich tatsächlich hartnäckig den ganzen Morgen hält. Mutterseelenallein auf dem großen Zeltplatz trotzen wir dem wetterlichen Unbill und packen nach dem Frühstück unsere sieben Sachen. Über Harrachov und Frydlandt geht es in Richtung Deutschland. ...
Bildmaterial und/oder Text wurden zur Verfügung gestellt von Rolf Langohr.
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